Für Zeugenhinweise loben der WWF und die Bayerische Gregor Louisoder Umweltstiftung 15.000 Euro für Hinweise, die zur Verurteilung des Täters führen, aus. In diesem Zusammenhang wurde heute das Foto der Auffindung veröffentlicht. Hinweise sind in Deutschland an die Polizeiinspektion Bad Reichenhall (Telefon +49 (0)8651 9700), die Staatsanwaltschaft Traunstein oder per E-Mail an
bayern-wild@umweltstiftung.com erbeten. In Österreich bittet der WWF, Hinweise an das Landeskriminalamt Salzburg (+43 (0)59 133 50 3333) oder den WWF zu richten.
Bei dem toten „Alus“ handelt es sich um einen Luchs aus einem Artenschutzprojekt des WWF Österreich in Zusammenarbeit mit Wildbiologen und Wissenschaftlern aus Italien. Alus war im April 2014 im Friaul ausgewildert worden, verlor kurz nach der Aussiedlung seinen Sender und tauchte 2015 im Salzburg-Bayerischen Alpenraum auf. Zuletzt konnte die Münchner Gregor Louisoder Umweltstiftung ihn im Mai 2017 per Fotofalle nachweisen.
"Alus" und ein gleichzeitig ausgewildertes Weibchen sollten gemeinsam mit den ein bis zwei im Friaul ansässigen Luchsen dazu beitragen, einen kleinen Luchsbestand im Dreiländereck Österreich-Italien-Slowenien aufzubauen.
In Österreich steht der Luchs trotz Artenschutzbemühungen noch immer an der Kippe zum Aussterben. „Bei einem derart sensiblen Bestand wie beim Luchs in Österreich zählt jedes einzelne Individuum. Tätern, die mit ihren kriminellen Handlungen das Überleben einer ganzen Art gefährden können, gehört schnellstmöglich das Handwerk gelegt. Sonst droht dem Luchs das gleiche Schicksal wie dem Braunbär, der in Österreich bereits zum zweiten Mal ausgestorben ist.“ erklärt Christian Pichler, Luchsexperte beim WWF Österreich.
Im vorliegenden Fall berücksichtigt die deutsche Polizei bei den Überprüfungen denkbare Verstöße nach dem Bundesnaturschutzgesetz, sowie dem Tierschutzgesetz. Der Strafrahmen liegt bis zu fünf Jahren Freiheitsentzug. In Österreich steht auf „Vorsätzliche Schädigung des Tier- oder Pflanzenbestandes“ ein Freiheitsentzug von bis zu zwei Jahren.
Regelmäßig verschwinden Luchse, die im Erwachsenenalter eigentlich standorttreu leben, spurlos oder werden nach Vergiftung oder Abschuss entdeckt.
Ansprechpartner für Rückfragen und Bildmaterial:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich.
Telefon: +43 676 83 488 203
E-Mail:
claudia.mohl@wwf.at
Franziska Baur, Fachreferentin Bayern Gregor Louisoder Umweltstiftung,
Telefon: +49 176 66 75 00 88
E-Mail:
franziska.baur@umweltstiftung.com
Auffindefoto des Luchskadavers (Alus), Abdruck frei, Foto: © Grab
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