Vier Hündinnen, die der Deutsche Tierschutzbund, zusammen mit weiteren 38 Hunden aus seinem Tierschutzzentrum in Odessa evakuieren musste, sind am Mittwoch in unserem Tierheim angekommen. Es handelt sich um Straßenhunde, die im Tierschutzzentrum Odessa kastriert und medizinisch versorgt wurden und die wegen ihres Alters oder aufgrund Erkrankungen auf eine Betreuung in menschlicher Obhut angewiesen sind. So hat eine der Hündinnen einen amputierten Vorderlauf. Irmela, Mura, Zella und Ona sind noch erschöpft und traumatisiert.
"Es sind ganz liebe Hündinnen, die jetzt aber erst einmal viel Ruhe und Zeit brauchen, um Vertrauen zu gewinnen und all das Schreckliche, das sie zuerst als Straßenhunde und dann durch den Beschuss von Odessa erlebt haben, zu verarbeiten" so Tessy Lödermann.
Es wird einige Zeit dauern, bevor die Hunde in die Vermittlung aufgenommen werden und für sie ein gutes Zuhause gesucht wird.
Fast täglich erreichen uns Hilferufe von ukrainischen Tierschützern. Diese bleiben vor Ort, versorgen Straßentiere und bergen Tiere aus den Trümmern. Tessy Lödermann: "Ihnen gilt meine ganze Hochachtung. Am kommenden Wochenende werden weitere Tiere aus der Ukraine zu uns kommen."
Dankbar sind wir dem hiesigen Landratsamt. Anders als in vielen anderen Landkreisen und Städten dürfen im Landkreis Garmisch-Partenkirchen Geflüchtete aus der Ukraine ihre Tiere mit in die Unterkünfte nehmen. Die Tierärzte impfen und chipen diese Tiere umsonst, stellen EU-Heimtierausweise aus und wir übernehmen bei Bedarf die Erstausstattung mit Tierbedarf und Futter.
Jedes Tier ist beim hiesigen Veterinäramt zu melden.
Es wird davon ausgegangen, dass ukrainische Flüchtlinge bislang über 28.000 Haustiere mit nach Deutschland gebracht haben, jeder Zwölfte der bislang rund 340.000 Ukrainer hat sein Tier dabei, in der Regel Hunde und Katzen.
"Die Ukrainer sind sehr tierlieb und lassen lieber persönliche Habe zurück, als ihr Tier. Sie am Ende der Flucht zu trennen wäre unmenschlich. Deshalb bin ich froh, dass Tiere in unseren Unterkünften willkommen sind, ja das es in unserem Landratsamt darüber keinerlei Diskussion gegeben hat", sagt Tessy Lödermann.
Dank zweckgebundener Spenden konnte wir mit den Hilfstransporten des "Blauen Landes" auch größere Lieferungen von
mit nach Lemberg schicken.
In der Tierheimkapelle brennen seit Beginn des furchtbaren Krieges Lichter als Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und der Hoffnung, dass das Leid von Mensch und Tier bald ein Ende hat.