Bald wird es auf den Wiesen wieder brandgefährlich für Rehkitze und andere Tierkinder. Fällt doch die erste Mahd in die Hauptsetzzeit der Rehe. Rehmütter legen ihre Kitze häufig auf Wiesen in Waldrandnähe ab und kommen, um keine Räuber auf das Kitz aufmerksam zu machen, nur immer wieder kurz zum Säugen vorbei. Erst im Alter von zwei Wochen folgen die Kitze ihrer Mutter und erst im Alter von 3 bis 4 Wochen entwickeln sie ein Fluchtverhalten. Deshalb ist die Mahd in der Setzzeit sehr gefährlich.
Die Kitze laufen vor dem Mähwerk nicht weg, sondern ducken sich instinktiv nur noch tiefer in das Gras. So werden jedes Jahr tausende Kitze grausam verstümmelt und getötet, was auch für Landwirte schockierend und noch dazu strafbar ist. In den letzten Jahren haben sich viele Kitzrettergruppen gebildet, in denen sich Landwirte, Jäger und Tierfreunde engagieren. So nehmen die Aktionen mit Mulitikoptern (Drohnen) und daran montierten Wärmebildkameras stetig zu. Auch der Tierschutzverein des Landkreises beteilgt sich seit inzwischen neun Jahren an der Kitzrettungund verleiht kostenlos sogenannte "Kitzretter" an Landwirte. Diese decken pro Gerät eine Fläche von ca. drei Hektar ab, werden bereits ein oder zwei Tage vor der Mahd aufgestellt und halten mit einer Kombination von Pieptönen und Blinklichtern die Rieke und ihr Kitz von der zu mähenden Fläche fern.
Tessy Lödermann: "Wir bitten die Landwirte herzlich, von unserem kostenlosen Angebot Gebrauch zu machen und dadurch großes Tierleid zu vermeiden."
Auch bittet der Tierschutzverein Hundebesitzer, ihre Vierbeiner in der "Kinderstube der Wildtiere" an die Leine zu nehmen.
Die kostenlosen Kitzretter können telefonisch unter Telefon 08821/55967 im Tierheim zur Abholung vorbestellt werden.