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Wild und Jagd
18.09.2016
Artikel auf tegernseerstimme.de: "Beherzt tritt sie seit einiger Zeit als Anwältin für Wildtiere auf: Herzogin Helene in Bayern. Für die ARTE-Produktion „Wem gehört die Natur?“ beklagt sie die „dramatische Abnahme des Gamsbestandes“ auch in Wildbad Kreuth."

Zum Artikel "Herzogin stellt Jagdpolitik an den Pranger" >>>

23.09.2015
Warum Jäger und Förster in Bayern verbissen über Gämsen streiten
Jäger und Tierschützer sehen die Bestände der Gämsen in Bayern in Gefahr - auch weil die Gams als Waldschädling gilt.
Die Geschichte eines verbissenen Konflikts.

Ein Bericht von Jörg Sigmund in der Augsburger Allgemeinen am 27. August 2015:
05.09.2015
Auch das Wild muss leben dürfen
Ich bin sehr dankbar, dass endlich ein Artikel veröffentlicht wurde, in dem ein mutiger Jäger zu Wort kommt. Die Situation, gegen die ich auch schon seit Jahren ankämpfe (Widerstand gegen den Abschuss im Wintergatter, Gamssymposium etc.) wird eindringlich geschildert.

Ich bin als Tierschützerin bewußt Gründungsmitglied des "Vereins zum Schutz der Wildtiere und ihrer Lebensräume in Bayern" (kurz: Wildes Bayern). Feindbilder retten keine Wildtiere. Tierschützer, Wildbiologen, Förster und verantwortungsbewußte Jäger müssen punktuell zusammenarbeiten, um das "Schädlingsdenken" (Reh, Rotwild und Gams fressen den Wald auf und müssen deshalb bekämpft werden) zu durchbrechen.

Ich ziehe meinen Hut vor Willi Fleischhacker für seine ehrlichen und mutigen Worte.

Tessy Lödermann
08.07.2015
Hohe Strafe für Forstbetrieb: 68 Hirsche zu viel erlegt
merkur.de: 10.000 Euro muss der Forstbetrieb Oberammergau zahlen: für die 68 Hirsche, die die Staatsjäger zu viel geschossen hatten. Das Unternehmen legte Einspruch ein – und scheiterte.
Die Empörung war riesig unter Jägern und Tierschützern. „Das ist brutal, was da passiert“, empörte sich Willi Fleischhacker im November 2014. Als das Mitglied des Jagdbeirats, in dem der Privatjäger mit Revier in Oberau sitzt, die Abschusszahlen des Jahres 2013/2014 las, merkte er: „Hier kann etwas nicht stimmen“ – und deckte einen Skandal auf.

Zum Artikel im Merkur >
15.12.2014
Bayerns Jäger fürchten um ihren Ruf
Oberammergau/München –Im staatlichen Forstbetrieb Oberammergau sind im vergangenen Jagdjahr 68 Hirsche zuviel geschossen worden. Bayerns private Jäger fürchten um ihren Ruf.

Die Nachricht ist ein absolutes Desaster, sagt Thomas Schreder. Er sagt das als Sprecher des Bayerischen Jagdverbandes, als BJV-Vorsitzender für Oberbayern – und als Jäger. In allen drei Funktionen wusste er sofort, was der Vorwurf auslösen würde, der vor einigen Tagen bekannt wurde: Die Untere Jagdbehörde im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen hatte für das vergangene Jagdjahr im Staatsforst Oberammergau den Abschuss von 94 Hirschen der Klasse III erlaubt – das sind Jungtiere im Alter von einem bis zwei Jahren. Die Mitarbeiter des Betriebsleiters haben 162 Hirsche geschossen. Es war das vierte Mal innerhalb von fünf Jahren, dass sie gegen den Abschussplan verstoßen haben. Die Jagdbehörde hat nun ein Verfahren eingeleitet, dem Forstbetrieb droht ein Ordnungsgeld.

Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft München II – denn auch die Jagdagenda 21, ein Zusammenschluss aus Jägern, Tierschützern und Privatpersonen, hat Anzeige erstattet. „Der Abschussplan ist in Oberammergau deutlich überschritten worden“, sagt Stefan Schopf, der stellvertretende Vorsitzende der Agenda. „Das ist keine ordnungsgemäße Jagd mehr – die Staatsanwaltschaft muss prüfen, ob der Tierschutz verletzt worden ist.“Der Oberammergauer Betriebsleiter will sich während des laufenden Verfahrens nicht zu den Vorwürfen äußern. BJV-Sprecher Thomas Schreder sorgt sich indessen, dass auch der Ruf der Jäger in privaten Revieren unter dem Vorfall im Staatsforst leiden wird. Denn er weiß, wie schnell verallgemeinert wird. „An den Stammtischen wird jetzt schon sehr emotional diskutiert“, sagt er. Als er von Ermittlungen erfuhr, hat er sich gleich auf einige Protestschreiben eingestellt. „Derart eklatante Überschreitungen der Abschusspläne sind den Bürgern schwer zu vermitteln“, sagt er. Auch er kann sich nicht erklären, wie in einem Revier 68 Hirsche zuviel geschossen werden können. „Die Abschusspläne werden von Profis erstellt“, sagt er. „Sie sind für den Staat genauso verbindlich, wie für private Pächter.“ Schreder will sich kein Urteil erlauben, solange er nicht alle Fakten und Zahlen kennt. Aber er sagt bereits jetzt: „Wenn 68 Hirsche zuviel geschossen werden, kontakariert das alles, was unser Verband für den guten Ruf der Jäger tut“.Für die Staatsanwaltschaft München II ist es das erste Mal, dass sie es mit einer Strafanzeige wegen „Verstoß gegen nicht tierschutzgerechtes Jagen“ zu tun hat, sagt Sprecher Ken Heidenreich. Im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen sind bislang nur Fälle mit geringen Abweichungen von den Abschussplänen bekannt. „Wir haben 80 Reviere im Landkreis“, sagt Sprecher Stephan Scharf. Jedes Revier meldet die Abschusszahlen monatlich – diese Zahlenflut müsse dann in der Jagdbehörde erstmal ausgewertet werden. Gelegentlich werden Abschüsse über die Pläne hinaus nachträglich beantragt. Auch der Forstbetrieb Oberammergau hat das für 66 Hirsche getan – allerdings erst nachdem schon weit mehr Tiere geschossen worden waren, als die erlaubten 94. „Der Antrag ist nicht bewilligt worden“, sagt Scharf. „Die Jäger hätten mehr weibliche Tiere schießen müssen, um den Bestand zu reduzieren.“Thomas Schreder hofft, dass der Oberammergauer Fall so schnell wie möglich geklärt wird. „Bei solchen Vorwürfen dürfen wir auf keinen Fall wegsehen“, sagt er. „Im Interesse aller Jäger.“
Katrin Woitsch

Außerdem ermittelt die Staatsanwaltschaft München II – denn auch die Jagdagenda 21, ein Zusammenschluss aus Jägern, Tierschützern und Privatpersonen, hat Anzeige erstattet. „Der Abschussplan ist in Oberammergau deutlich überschritten worden“, sagt Stefan Schopf, der stellvertretende Vorsitzende der Agenda. „Das ist keine ordnungsgemäße Jagd mehr – die Staatsanwaltschaft muss prüfen, ob der Tierschutz verletzt worden ist.“

Der Oberammergauer Betriebsleiter will sich während des laufenden Verfahrens nicht zu den Vorwürfen äußern. BJV-Sprecher Thomas Schreder sorgt sich indessen, dass auch der Ruf der Jäger in privaten Revieren unter dem Vorfall im Staatsforst leiden wird. Denn er weiß, wie schnell verallgemeinert wird. „An den Stammtischen wird jetzt schon sehr emotional diskutiert“, sagt er. Als er von Ermittlungen erfuhr, hat er sich gleich auf einige Protestschreiben eingestellt. „Derart eklatante Überschreitungen der Abschusspläne sind den Bürgern schwer zu vermitteln“, sagt er.

Auch er kann sich nicht erklären, wie in einem Revier 68 Hirsche zuviel geschossen werden können. „Die Abschusspläne werden von Profis erstellt“, sagt er. „Sie sind für den Staat genauso verbindlich, wie für private Pächter.“ Schreder will sich kein Urteil erlauben, solange er nicht alle Fakten und Zahlen kennt. Aber er sagt bereits jetzt: „Wenn 68 Hirsche zuviel geschossen werden, kontakariert das alles, was unser Verband für den guten Ruf der Jäger tut“.

Für die Staatsanwaltschaft München II ist es das erste Mal, dass sie es mit einer Strafanzeige wegen „Verstoß gegen nicht tierschutzgerechtes Jagen“ zu tun hat, sagt Sprecher Ken Heidenreich. Im Landratsamt Garmisch-Partenkirchen sind bislang nur Fälle mit geringen Abweichungen von den Abschussplänen bekannt. „Wir haben 80 Reviere im Landkreis“, sagt Sprecher Stephan Scharf. Jedes Revier meldet die Abschusszahlen monatlich – diese Zahlenflut müsse dann in der Jagdbehörde erstmal ausgewertet werden. Gelegentlich werden Abschüsse über die Pläne hinaus nachträglich beantragt. Auch der Forstbetrieb Oberammergau hat das für 66 Hirsche getan – allerdings erst nachdem schon weit mehr Tiere geschossen worden waren, als die erlaubten 94. „Der Antrag ist nicht bewilligt worden“, sagt Scharf. „Die Jäger hätten mehr weibliche Tiere schießen müssen, um den Bestand zu reduzieren.“

Thomas Schreder hofft, dass der Oberammergauer Fall so schnell wie möglich geklärt wird. „Bei solchen Vorwürfen dürfen wir auf keinen Fall wegsehen“, sagt er. „Im Interesse aller Jäger.“

Katrin Woitsch

Quelle: http://www.merkur-online.de/lokales/garmisch-partenkirchen/oberammergau/bayerns-jaeger-fuerchten-ihren-4518826.html
07.02.2014
5 Tage Todeskampf im Wald
Rottach-Egern - Fünf Tage lag ein angeschossener Hirsch im Wald, bis er von seinem Leiden erlösen wurde. Das Verfahren gegen den unbekannten Schützen wurde eingestellt – nun legt der Tierschutzverein nach.

Es war am Freitag, 2. August, am späten Abend. Jagdleiter Eduard Maierhofer, zuständig fürs Gebiet am Wallberg, hört im Revier einen Schuss. Und dann nichts mehr. Das wundert ihn: Jeder Abschuss muss ihm gemeldet und auch präsentiert werden. Fünf Tage später, am Mittwoch, dann der Anruf einer Spaziergängerin: Ihre beiden Hunde haben einen schwer verletzten Hirsch erschnüffelt. Jagdleiter Maierhofer und Revierjäger Michael Herrmann eilen ins Gebiet. Nach kurzer Suche bietet sich ihnen ein Bild des Jammers: Da liegt ein etwa dreijährige Hirsch mit durchschossenen Vorderläufen in der Gluthitze, Fliegenschwärme bedecken seinen Körper. Er lebt noch. „Wir haben ihn dann erlöst“, sagt Herrmann. Das Leiden des Tiers bewegt die beiden sehr. „Ich habe immer noch so eine Wut“, sagt Jagdleiter Maierhofer.

Die Bilder lassen ihn nicht los. Der flehende Blick des jungen Hirschs, der fünf Tage lang in der Sommerhitze Qualen gelitten hat, ohne Wasser, sich im Todeskampf verzweifelt mit den Hinterbeinen durch die Dornen schob, von Füchsen angefressen wurde. Jedem Jäger, so Maierhofer, könne mal ein Schuss daneben gehen: „Aber dann leite ich die Nachsuche ein, auch wenn's mitten in der Nacht ist.“ Wer es unterlässt, findet Maierhofer, dem soll der Jagdschein abgenommen werden. Auf Lebenszeit. Jagdleiter Maierhofer und Jäger Herrmann haben einen Verdacht, wer der Schütze sein könnte – Herrmann selbst war zum Zeitpunkt des Schusses im Urlaub. Noch im August erstatten sie Anzeige bei der Polizei Bad Wiessee wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz, nennen auch einen Namen. Doch die Beweise reichen nicht, die Staatsanwaltschaft stellt das Verfahren Ende Januar ein.

Laut Tierschützern hat im Tal das "unqualifizierte Jägerspielen" Einzug gehalten

Dann spielt ein Unbekannter dem Tierschutzverein Tegernseer Tal die Bilder des angeschossenen Hirschs zu. Vorstandsmitglied Johanna Ecker-Schotte hakt nach, erfährt die ganze Geschichte. „Wir sind über diesen unglaublich tierquälerischen Vorfall schockiert und bedauern sehr, dass wir als Tierschutzverein nicht früher informiert worden sind“, erklärt Ecker-Schotte. Sie will alles tun, um eine Wiederaufnahme des Verfahrens zu erreichen. „Wir werden Strafanzeige stellen.“ Leider, so Ecker-Schotte, habe der Tierschutzverein schon mehrmals erlebt, dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungsverfahren wegen Tierquälerei einstelle. „Das finden wir sehr bedenklich.“ Der Tierschutzverein appelliere im Übrigen an alle verantwortungsvollen Jäger, Mut zu zeigen und zu helfen, diesen Vorfall aufzuklären und den Täter zu überführen, erklärt die Tierschützerin. Sie pflege zu gewissenhaften Jägern und Hegern freundliche Kontakte, schätze deren Arbeit, auch wenn die Ansichten zur Bejagung teils unterschiedlich seien. Offensichtlich habe aber nun auch im Tegernseer Tal das „unqualifizierte Jägerspielen“ Einzug gehalten, meint Ecker-Schotte. „Das hat mit Jagd nichts zu tun. Das ist Frevel.“

Der Rottacher Jagdvorsteher Josef Stadler sieht das nicht anders. Ein Stück Wild „so elendig krepieren zu lassen, das ist Verachtung der Kreatur“. Dass der Tierschutzverein nicht locker lassen will und den Fall nun auch öffentlich macht, kommt ihm gelegen. Stadler hofft, dass weiter ermittelt wird, dass der Täter am Ende gefunden und bestraft wird: „Ich denke, dass es schon im öffentlichen Interesse liegt, dass ein solcher Mensch nie mehr eine Waffe tragen darf.“

Christina Jachert-Maier
Artikel im Merkur >
07.12.2013
Tiroler Jäger muss büßen
Für viel Empörung hat die brutale Gamsquälerei in der Leutasch gesorgt. Unser Tierschutzverein hat ja bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck Strafanzeige gegen die beteiligten Jäger gestellt. Auch der Tiroler Jagdverband macht nun ernst. Er hat dem Jagdpächter einen strengen Verweis ausgesprochen, das höchste Strafmaß unter den Tiroler Waidmännern. Zudem droht ihm der Entzug der Jagdkarte für ein bis drei Jahren. Der Mann hatte dabei zugesehen, wie ein russischer Jagdgast im August in seinem Revier am Scharnitzjoch eine angeschossene, blutende Gams über ein Geröllfeld schleifte. Ein niederländischer Urlauber hatte die abscheuliche Tat gefilmt.

Während die Staatsanwaltschaft Innsbruck noch wegen Tierquälerei ermittelt, hat der Chef des Landesjägerverbandes, Anton Larcher, bereits im Disziplinarverfahren ein deutliches Urteil gefällt. Denn der strenge Verweis hat für den Jagdpächter gravierende Folgen. Zum einen wird das Ergebnis der Jagdbehörde mitgeteilt, die Jagderlaubnis muss er wohl einige Zeit abgeben. "Ein lebenslanger Entzug ist juristisch nicht möglich", sagte Larcher. Zum anderen wird der Fall im Infoblatt des Tiroler Landesjagdverbandes sowie auf seiner Internetseite öffentlich gemacht - mit Namen und allen Details. "Das ist die härteste Strafe, denn der Betroffene steht in der gesamten Jägerschaft am Pranger und wird zeitlebens damit konfrontiert", so Larcher.

Rechtskräftig wird dieses Urteil allerdings erst, wenn die Beschuldigte dies aktzeptiert. Er hat allerdings schon Berufung angekündigt. In diesem Fall muss das Gericht entscheiden.

Es verdient hohe Anerkennung, dass und wie der Tiroler Landesjagdverband gegen "schwarze Schafe" vorgeht. Hier auf der anderen Seite der Grenze wird nichts vertuscht oder schöngeredet. Anton Larcher kennt bei Verstößen "kein Pardon". "Ich werde scharf gegen alles vorgehen, das der Jägerschaft schadet, Tierquälerei ist und gegen waidmännische Grundsätze verstößt."

Video >
15.11.2013
Brutale Tierquälerei am Heuberg bei Oberau

500.-- Euro Belohnung für Hinweise auf den Täter
Ein Landwirt, der am vergangenen Mittwoch, dem 13.11.2013 bei Holzarbeiten am Heuberg bei Oberau eine Bewegung im Gebüsch wahrnahm, meinte, es sei ein Reh.

Bei näherem Hinsehen entdeckte er eine brutale Tierquälerei. Ein weibliches Rotwild versuchte, auf den Vorderläufen robbend, zu flüchten. Ein Hinterlauf war komplett abgetrennt, der andere hing nur noch an einer dünnen Sehne. Der Landwirt verständigte sofort den zuständigen Jäger Willi Fleischhacker, der das Tier aufspürte und mit einem Gnadenschuss erlöste. Dabei stellte er fest, dass die Verletzungen, die durch einen Durchschuss beider Hinterläufe verursacht waren, bereits mehrere Tage, ja vielleicht sogar Wochen, alt waren. Das Tier war bis auf die Knochen abgemagert, an den Vorderläufen, auf denen es sich dahingeschleppt hatte sah das rohe Fleisch heraus. Zudem war es ein führendes Stuck, das Gesäuge war voller Milch. Willi Fleischhacker brachte das Tier sofort zur Polizei in Garmisch-Partenkirchen und erstattete Strafanzeige wegen Verstöße gegen das Tierschutz- und Jagdgesetz.

Tessy Lödermann, Vorsitzende des Tierschutzvereins vergisst die Bilder nicht mehr, die sie sah. "Ich habe in dreißig Jahren Tierschutz schon viel gesehen, aber der Anblick der geschundenen Kreatur trieb mir die Tränen in die Augen. Wie muss das Tier über viele Tage gelitten haben. Und, was ist das für ein Mensch, der ein Tier anschießt, dann seelenruhig nachhause fährt und sich denkt, das wird schon verrecken." Lödermann treibt auch um, was aus dem Kalb geworden ist. Wurde es geschossen, oder mutterlos dem Hungertod preisgegeben?

Lödermann hegt den Verdacht, dass das Rotwild bei einer Bewegungsjagd angeschossen worden ist. Und sie kann sich vorstellen, dass es Jäger, oder Treiber gibt, die diesen Vorfall beobachtet oder Kenntnis davon haben. Deshalb bittet der Tierschutzverein um Hinweise und hat für die Aufklärung dieser brutalen Tierquälerei eine Belohnung von Euro 500.-- ausgesetzt. "Ich hoffe sehr, dass sich jemand meldet, der so ein schwarzes Schaf in der Jägerschaft nicht decken will. Jemand, der so etwas tut, darf nicht weiterhin mit der Waffe in der Hand im Wald unterwegs sein," so Tessy Lödermann.

Hinweise, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, nimmt das Garmischer Tierheim (Tel. 08821-55967) und die Polizeiinspektion Garmisch-Partenkirchen (Tel. 08821-917121) entgegen.
24.07.2013
Pressemitteilung: Tierschützer und Jäger gemeinsam für die Sache der Wildtiere!
Einer außergewöhnlichen Koalition sah sich Landwirtschaftsminister Helmut Brunner gestern im Bayerischen Landtag gegenüber. Tierschützer und Jäger überreichten ihm gemeinsam 20.482 Unterschriften, mit denen ein neuer Umgang mit den Wildtieren gefordert wird. "Schlechte Zeiten für das Wild erfordern neue Bündnisse, wie wir sie beim Widerstand gegen den Abschuss von Rotwild in den Wintergattern bereits im Frühjahr erfolgreich praktiziert haben", stellte Tessy Lödermann, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern fest. "Wir können nicht tatenlos zusehen, wenn in Bayerns Wäldern das Tierschutzrecht ständig missachtet wird."

Einer außergewöhnlichen Koalition sah sich Landwirtschaftsminister Helmut Brunner gestern imBayerischen Landtag gegenüber. Tierschützer und Jäger überreichten ihm gemeinsam 20.482 Unterschriften, mit denen ein neuer Umgang mit den Wildtieren gefordert wird. "Schlechte Zeiten für das Wild erfordern neue Bündnisse, wie wir sie beim Widerstand gegen den Abschuss von Rotwild in den Wintergattern bereits im Frühjahr erfolgreich praktiziert haben", stellte Tessy Lödermann, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern fest. "Wir können nicht tatenlos zusehen, wenn in Bayerns Wäldern das Tierschutzrecht ständig missachtet wird."
14.05.2013
14.05.2013: Heimisches Rotwild ist TBC-frei
Artikel im Garmischer Tagblatt als PDF (252,55K)
24.04.2013
Feuer frei auf Rotwild
19.04.2013 / merkur-online.de: Alarm unter den Tierschützern: Das Landratsamt hat nun doch den Abschuss von Rotwild in Wintergattern erlaubt. Weil die Behörde muss...

Tessy Lödermann ist sich sicher: Der Rotwild-Abschuss in Wintergattern ist „rechtlich und moralisch nicht haltbar“. Mit rund 200 Tierfreunden und sogar Jägern hat die Tierschutzvereins-Vorsitzende bei einer Demonstration an der Almhütte in Garmisch-Partenkirchen gekämpft. Umsonst.

Das Landratsamt hat für die Tötung von 53 Hirschen in den neun Gattern des Landkreises Grünes Licht gegeben. Sie sollen auf Tuberkulose-Erreger untersucht werden. Der Bescheid war für Lödermann „ein richtiger Schock. Ich hab’ bis zuletzt gehofft.“ Nämlich, dass der Freistaat von dem Abschuss abrückt.

Nun hat das bayerische Umweltministerium unter Berufung auf das Tierseuchengesetz „alle Kreisverwaltungsbehörden in den Städten und Landkreisen entlang der Alpenkette angewiesen“, das Rotwild schießen zu lassen, sagt Landratsamtssprecher Stephan Scharf. Besondere Betonung liegt auf „angewiesen“. Zu sehen als eine Art Befehl. „Wir haben keinen Handlungsspielraum“, betont Scharf. Erlegt werden müssen die Tiere vor der Öffnung der Wintergatter, bis spätestens Mitte Mai. Der Landratsamtssprecher verweist darauf, dass bei den Tötungen „auch die Belange des Tierschutzes zu beachten“ sind.

Lödermann kann nur den Kopf schütteln. „Was ist denn tierschutzgerecht, wenn Rotwild in einer Schutz- und Ruhezone von dem Berufsjäger, der es den ganzen Winter füttert, abgeknallt wird und panisch in die Zäune springt?“ Zudem sind derzeit viele weiblichen Tiere in den Gattern hochträchtig.

Lödermann hat nichts gegen eine TBC-Untersuchung, aber dann nach der Winterzeit in der freien Natur und im Rahmen der normalen Jagd.

Die Tierschützerin weiß, dass sie den Abschuss nicht mehr verhindern kann. Sie fordert daher zumindest die Überwachung der Tötungen und „kann es nicht fassen, dass diese nicht stattfinden soll und stattdessen das Veterinäramt vom Schützen selbst informiert werden soll“. Das reicht der Kämpferin nicht. Deshalb verlegt sie ihre Spaziergänge nun in die Nähe von Wintergattern. Um selbst ein Auge auf den Abschuss zu haben. Die Vize-Präsidentin des Bayerischen Tierschutzbundes hofft auf Unterstützung. Ihr Appell: „In den Morgen- und Abendstunden möglichst mit Kameras die Wintergatter aufsuchen und das Geschehen dokumentieren.“

Artikel im Merkur >