Wie alles begann
Den Anstoß zur Errichtung des Tierheims gab der Brief des damaligen 1. Bürgermeisters des Marktes Garmisch-Partenkirchen vom 16.8.1954 an den Tierschutzverein:
Zitat: „Beim gemeindlichen Fundamt werden gelegentlich herrenlose Hunde als Fundgegenstand abgeliefert. Bisher gab es immer noch gemeindliche Bedienstete, die sich dieser Hunde annahmen. Nun ist aber der Zustand eingetreten, dass die Angestellten mit Hunden versorgt sind und die Unterbringung weiterer Fundhunde auf große Schwierigkeiten stößt. Die Gemeinde selbst ist nicht in der Lage, einen Zwinger zu errichten…
Wir würden es daher sehr begrüßen, wenn der Tierschutzverein in dieser Angelegenheit tätig werden würde."
1956 wurde die private Schweinezucht des Landwirts Mach in der Schmalenau in Garmisch provisorisch zum Tierheim umgebaut und in den folgenden Jahren ständig erweitert.
Nachdem der Tierschutzverein 1999 von der neuen Vorstandschaft übernommen wurde standen wir vor einem Berg von Müll. Wir brauchten Wochen, um die "Hinterlassenschaften" unserer Vorgänger zu beseitigen, das Gebäude zu entmüllen und einigermaßen herzurichten.
Auch stand schnell fest, dass das völlig marode, ja baufällige Gebäude für den Betrieb eines Tierheims nicht mehr tragbar war. Auch stieg die Zahl der Abgabe-, Fund-, Verwahr- und Pensionstiere kontinuierlich. Über tausend Tiere im Jahr mit nur zwei Wasserhähnen, offenen Stromleitungen und einem undichten Dach zu betreuen war ein tägliches Abendteuer.
Schnell war klar: Wir bauen ein neues Heim für unsere Tiere!
Erster Bauabschnitt - das Katzen- und Kleintierhaus
Angefangen haben wir mit dem Katzen- und Kleintierhaus. Für die Hunde waren im alten Tierheim (völlig unzureichende, dunkle) Zwinger mit Ausläufen vorhanden. Einen Großteil der Katzen mußten auf privaten Pflegeplätzen untergebracht werden, die Kleintiere waren in Käfigen gestapelt.
Ohne, dass wir über die gesamten Baukosten verfügten und ohne einen Euro öffentlicher Zuschüsse, fingen wir, nach dem Motto „Das Glück ist mit den Mutigen“ an und erfuhren eine Welle der Hilfsbereitschaft und Solidarität. Das Katzen- und Kleintierhaus konnten wir nach einer nervenzerfetzenden Bauphase, im Oktober 2004 einweihen.
Wir sind sehr glücklich darüber, dass es auf große Zustimmung stößt, die Besucher begeistert sind und unsere Katzen- und Kleintiere sich einfach nur wohl fühlen. Eine überregionale Zeitung berichtete über unser Tierheim unter der Überschrift "Eine Wohlfühloase für Vierbeiner".
Zweiter Bauabschnitt - der Neubau des Hundehauses
Nun hieß es wieder sparen, Geld sammeln, jede Menge Benefizveranstaltungen und Flohmärkte zu organisieren und Menschen für die gute Sache zu begeistern. Und wieder war das Glück auf der Seite von uns Mutigen!
Der leider verstorbene Verleger Dr. Erich Schumann spendete zweckgebunden für das Hundehaus € 300.000.-, eine großherzige Murnauer Familie, die nicht genannt werden möchte, € 150.000.--, der Landkreis steuerte für die Aufnahme der Fundtiere € 80.000.-- bei. Den Rest der veranschlagten Bausumme von ca. € 800.000.-- für 700 qm bebaute Fläche müssen wir selber aufbringen.
Am 25. April 2008 war es soweit. Über dreißig Menschen, die dem Tierheim verbunden sind, legten die Grundsteine für unser neues Hundehaus
Hebauf war im August 2008 und am 25. Juli 2009 konnten wir den Neubau einweihen.
Wir haben nun für den gesamten Landkreis ein zukunftsfähige Tierheim, eine Heimat für Tiere, denen von hier aus den Weg in ein gutes, neues Leben bereitet wird. Unser Tierheim ist aber auch eine Begegnungsstätte für Tierfreunde. Ca. 20.000 Besucher im Jahr zeigen dies.
Wir haben 1.500 qm bebaute Fläche errichtet und 1,5 Mio. Euro an Baukosten investiert - ohne einen Cent staatlichen Zuschuss.
Weitere Stationen:
2013 Einweihung des "Wolpertinger-Brunnens" der ein Herzenswunsch von Frau Elfriede Falk war und von dieser gestiftet wurde.
2014 war es möglich ca. 4.500 qm Fläche zum Tierheimgrundstück dazu zu erwerben und
2016 wurden die beiden großen Hundefreiläufe im Westen des Hundehauses errichtet.
2018 wurde die Tierheimkapelle, die den Tierheiligen gewidtmet ist und durch eine großzügige, zweckgebundene Spende und der Großherzigkeit eines Baugeschäftes möglich war, mit einem ökomenischen Gottesdienst eingeweiht.
2020 der letzte Bauabschnitt, der
, wird Wirklichkeit.
Wir danken allen von Herzen, die uns dabei geholfen haben!